1. Zugleinen (amerik. gangline)
Oft als
Stiefkind behandelt, ist doch die Zugleine ein wichtiger Bestandteil
des Schlittenhundegespanns. Die Zugleine ist Kraftübertragungsorgan
vom Hund auf den zu ziehenden Schlitten. Eine sorgfältig eingestellte
Zugleine ermöglicht optimales Arbeiten des Hundes. Darüberhinaus hängt
vom ordnungsgemässen Zustand der Leine, sowie von ihrer Anpassung
an den Hund ganz entscheidend die Sicherheit des Hundes vor Verletzungen
ab.
Systeme
1.
Fächereinspannung oder fan-hitch
Diese sehr alte Einspannung wird heute noch in baumfreien Zonen benutzt.
Dabei wird jeder Hund mit einer Leine direkt mit dem Schlitten verbunden.
Die Leittiere bekommen eine längere, die jüngeren Hunde eine kürzere
Leine.
Fächergespann
Für die Regionen in denen dieses System verwendet wird liegen die Vorteile
auf der Hand. Auf dünnem oder spaltenreichen Eis werden die Hunde
und damit die Last besser verteilt und die Gefahr des Einbrechens
sinkt. Wird, wie bei den nordischen Völkern oftmals üblich, das Schlittenhundegespann
auch zur Jagd benutzt, so schneidet man einfach die Leinen der besten
Jagdhunde durch, damit diese vorauseilen und das Opfer stellen können,
solange bis der Jäger mit dem Gespann nachkommt.
In bewachsenen Gegenden ist dieses System allerdings unpraktikabel.
Desweiteren sind dabei Raufereien schlecht zu kontrollieren, durch
Übereinanderspringen ergeben sich schöne geflochtene "Zöpfe"
und auf festen Trails wirkt sich die ungleichmäßige Zugkraftverteilung
negativ aus.
2. Single File, Single Tandem Hitch
Bei diesem System werden die Hunde einzeln hintereinander gespannt.
Die Hunde werden dabei zwischen zwei parallel verlaufenden Leinen
gespannt. Diese Leinen können mit Stangen versteift oder ganz aus
Stangen bestehen (Verringerung der Verwicklungsgefahr).
Das Single File System
Dieses System wird in dicht bewachsenem Gelände verwendet, im Tiefschnee oder in
unseren Breiten hauptsächlich im Pulkasport (mit entsprechend modifizierten
Gestänge).
Die Vorteile ergeben sich klar durch die minimierte Verhackungsmöglichkeit
in dichtbewachsenen Gelände, sowie in der Möglichkeit mit Skiern oder
Schneeschuhen zu begleiten, dann vorteilhaft mit Gestänge.
Nachteilig ist, daß nur wenige Hunde eingespannt werden können und
bei Verwendung von Gestängen die geringe Wendigkeit.
3. Double File, Tandem Hitch
Dieses ist das am weitesten verbreitete System. Hier werden die Hunde
an einer einzelnen Zentralleine (towline) paarweise hintereinander
gespannt. Dabei reicht je eine Zugleine (tugline) von der Zentralleine
zum Ende des Zuggeschirres. Zusätzlich wird der Hund mit einer Neckleine
(neckline) zum Halsband befestigt.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Es können bei gleicher Gespannlänge
doppelt soviele Hunde eingespannt werden, wie bei der Single File
Einspannung. Die Zugkraft wird relativ direkt auf den Schlitten übertragen,
die Gefahr von Verwicklungen und Raufereien ist auch bei großen Gespannen
überschau- und kontollierbar.
2. Aufbau der Zugleine
Das Double File Sysrem im Detail
Der Aufbau anhand einer Zugleine für 8 Hunde:
Das Double File System
Logischerweise läßt sich dieses System in teilbare 2-er Sequenzen unterteilen. So
kann man sich eine beliebig lange Leine zusammenstellen. Fahrer großer
Gespanne bevorzugen oft auch größere Abschnitte, z.B. für 8 - Hunde
und ergänzen dann mit 6er, 4er oder 2er Sequenzen.
Bei Rennleinen durchaus sinnvoll und spart etwas Gewicht. Ansonsten
bietet natürlich eine Auswechselbarkeit aller Teile ohne Werkzeuge
erhebliche Vorteile. Beschädigte Teile können jederzeit problemlos
gewechselt werden und damit erhöht sich die Gesamtlebensdauer der
Zugleine. Die oft zu sehenden recht kunstvollen Knotengebilde, entstanden
aus Reparaturen der Zugleine, gefährden dagegen vor allem bei großen
Teams die Sicherheit der Hunde durch provozierten Seilriß oder fördern
Verletzungen durch ungleichmäßiges Verkürzen einzelner Leinenteile.
Die Leadsektion
Das Grundelement für die ersten 1 oder 2 Hunde.
Es besteht aus 1 oder 2 Tugleinen von ca. 1.3 - 1.8 m Länge. Alternativ
dazu werden kürzere Tugleinen (0.5 - 0.75 m) benutzt und mit einem
Zentralleinenstück von ebenfalls 0.5 - 0.75m verlängert. Diese Variante
vermindert die Verwicklungsgefahr der Leithunde mit den Hinterläufen.
Bei Doppelleithunden wird zusätzlich eine Neckleine zwischen die Halsbänder
gespannt.
Die Teamsektion
Diese verlängert das Leadstück beliebig nach hinten.
Es besteht aus einem Zentralleinenstück von 2.4 - 2.6 m Länge, 2 Tugleinen
von 0.9 - 1,2m Länge und 2 Neckleinen von 0,25 - 0,35m Länge.
Der Abstand zwischen Neck- und Tugleine muß der Geschirrlänge angepaßt werden.
Dies kann geschehen durch Verändern der Schlaufengröße des Zuggeschirrs
oder der Tugleinenlänge. Die Länge der Tugleine sollte allerdings
innerhalb der Zugleine konstant, sein um Hunde problemlos tauschen
zu können.
Von mir gemessene Geschirrlängen, gemessen vom Kreuzungspunkt am Genick
bis zum Schlaufenende, betragen je nach Hersteller zwischen 60 und
84 cm!!
Dabei wird klar, daß ein Hund mit einem 60er Geschirr in einer Zugleine
für 80er stranguliert wird. Hier hilft nur eines, einheitliche Geschirre
verwenden oder mit der Schlaufenlänge anpassen. Vielleicht könnten
sich auch einmal die Geschirrhersteller dazu aufraffen Ihre Geschirre,
zumindest in den gängigen Huskygrößen einheitlich lang herzustellen
(manche tuns ja schon).
Die in obiger Skizze angegebenen Zugleinenmaße beziehen sich auf eine
Geschirrlänge von 84 cm und entsprechen den Maßen aus George Attla:
"Everything I know about training and racing sleddogs",
Maße die im großen und ganzen heute noch verwendet werden.
Die von mir hergestellten Zugleinen beziehen sich schon seit Jahren
auf diese Maße, sowie auf die Geschirrlänge der Bernd Weschle Geschirre
(ca. 75 cm).
Grundsätzlich sind Zugleinen für Lastengespanne wegen der besseren
Kraftübertragung kürzer, für Renngespanne eher länger, um ein Maximum
an Bewegungsfreiheit zu garantieren (die Kraftübertragung spielt hier
nur eine untergeordnete Rolle).
Interessant hierzu ein Artikel aus Mushing 44: Darin beschreibt die
International Dog Veterinary Medical Association, kurz ISDVMA als
Gründe für die häufig auftretenden Schulterverletzungen, neben den
körperlichen Proportionen, auch den Einfluß der Tugleinenlänge. Man
ist der Meinung, daß längere Tugleinen und elastische Neckleinen das
Verletzungsrisiko verringern. (Eine Tatsache, die schon in dem berühmten
Film über George Attla: "Schnell wie der Wind" beschrieben
wurde). Daneben sollten auch die Wheeldogs öfters die Positionen wechseln,
da diese besonders gefährdet scheinen.
Die Wheelsektion
Aus dem oben gesagten ergibt sich eine spezielle Sektion für die Wheeldogs
(ebenfalls schon von G.Attla beschrieben). Die Leinen sind um ca.
20% verlängert. Die durch enge Kurven und Fahrfehler des Mushers genug
gebeutelten Wheeldogs erhalten somit einen größeren Abstand zum Schlitten
und durch den flacheren Anstellwinkel der Tugleine eine geringere
Druckbelastung der Hüfte.
Daß durch längere Zugleinen die Kurvenfahrt erschwert wird, ist ein
hartnäckiges, aber unhaltbares Argument. Am deutlichsten wird dies
klar auf den Videoaufzeichnungen des Schlittenhunderennens in Oberwiesental.
Dort haben in der heiklen Start-S-Kurven-Kombination vor allem die
Fahrer kleiner Gespanne Probleme!
Ich selbst fahre mit diesen Leinen seit Jahren alle Sorten von Rennen
und habe keinerlei Nachteile durch verlängerte Leinen feststellen
können.
Der Ruckdämpfer
Der Ruckdämpfer ist ein ca. 0.5m langes Zentralleinenstück,
welches durch ein Gummistück gerafft wird. Dieser Gummi vermindert
den auftretenden Ruck beim Anfahren, engen Kurven und Bodenwellen,
ebenso wie bei Fahrfehlern oder beim Bremsen. Insbesondere bei Benutzung
von Stahlseilzugleinen sollte ein Ruckdämpfer Standard sein.
In Verbindung mit der verlängerten Wheelsektion bietet der Ruckdämpfer
ein Optimum für die schonende Behandlung des Hundes.
Eine Alternative hierzu sind bereits eingebaute Gummis bei der Schlittenbefestigung
(bei einigen Schlittenbauern Standard).
Nichts ist jedoch ohne Nachteil, so auch hier:
Hunde, die z.B. mit der Hinterhand verwickelt sind haben es schwerer
sich selbst zu befreien, da die Leine durch den Gummi länger straff
gehalten wird und das Darübersteigen somit erschwert wird.
3. Verwendete Materialien
Für Traditionalisten eine klare Sache: Leder.
Sicher das natürlichste Material. Leider unterliegt es stark der Verrottung
(vor allem bei unsachgemäßer Lagerung) und zum anderen schmeckt es
den Hunden sehr gut, so daß hier permanent aufgepaßt werden muß.
Prinzipiell können alle Arten von Seilen verwendet werden, sofern
ihre Festigkeit ausreicht.
Durchgesetzt haben sich folgende Materialien:
Hohlgeflochtene Kunststoffseile
Diese sind aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyester.
Insbesondere PE und PP erfreuen sich großer Beliebtheit, sind wetterbeständig,
nehmen kein Wasser auf und haben eine hohe Reißfestigkeit. Die Hohlflechtung
erleichtert gegenüber den gedrehten Seilen das Spleißen. Zur Anwendung
kommen 8, 12 oder 16 - fach geflochtene Leinen. Eine höhere Flechtung
erhöht die Stabilität und Steifheit und verschlechtert aber die Spleißfähigkeit.
Zentralleinen werden aus 8 - 12 mm starken Leinen gefertigt (manche
Rennfahrer benutzen auch 6mm!), Neck und Tugleinen sind aus 5 - 8
mm starken Seilen gefertigt.
Kunststoffseile mit Edelstahlkern
Dabei werden in die oben genannten Seile Edelstahlseile in der Stärke
2 - 4mm eingespleißt. Dies ist ein Sicherheitsmaßnahme um Seilrissen,
gleich aus welchen Gründen, zu begegnen und um die Gefahr des Durchbeissens
zu verringern.
Gleichzeitig bleibt die Elastizität des Kunststoffseiles bei richtiger
Herstellung erhalten. Es besteht ferner die Möglichkeit Ringe einzuarbeiten,
um die Leine als Stake-out verwenden zu können.
Stahlzugleinen
Dabei kommen hauptsächlich PVC ummantelte Edelstahlseile der Stärken
3 - 6mm zur Anwendung. Diese sind nahezu unverwüstlich, sofern die
Preßverbindungen korrekt ausgeführt sind (vom Laien schwer oder gar
nicht zu erkennen).
Leider hat auch dieses System seine Tücken. Die Leine ist starr und
kann wenig Energie absorbieren. D.h. Fahrfehler, scharfe Kurven, Bodenwellen,
Bremsungen etc. bewirken einen Ruck, der direkt auf den Hund übertragen
wird und sicherlich nicht zu seiner Motivation beiträgt.
Diese Nachteile können teilweise ausgeglichen werden durch:
- extrem saubere Fahrweise
- Kunststoffpuffer in den Segmenten (mittlerweile Standard)
- Tugleinen aus Kunststoff
- Verwendung eines Ruckdämpfers
Daneben darf man nicht vergessen, daß bedingt durch den geringeren
Durchmesser des Seiles das Handling erschwert wird. Auch Verwicklungen
können drastischere Folgen haben (wenngleich sie durch das steifere
Seil seltener vorkommen).
Bei Verwendung von Stahlseilen in der Neckleine sollte zudem darauf
geachtet werden, kleine Karabiner (70mm) zu verwenden, da das Stahlseil
bei einem Unfall nicht reißt!
Ebenso Standard ist das Mitführen von Seitenschneider o.ä. um im Notfall
die Leine kappen zu können.
Einfluß des Gewichts
Natürlich spielt auch das Gewicht bei der Entscheidung eine Rolle.
Deshalb hier ein Vergleich der 3 beschriebenen Arten.
Gewogen wurden je ein komplettes Teamsegment mit Karabinern (70mm
in der Neckleine und 80mm in der Tugleine).
- Zugleinen aus Kunsstoff310 g
Zentralleine 10mm PP, Tug- u. Neckline 6mm PP
- Zugleine mit Drahtinlett 400 g
Zentralleine 10mm PP mit 2mm Drahtinlett, Tug- und Neckline 6mm PP>
- Zugleine aus Draht 470 g
Zentralleine 3mm ummantelter Draht, Neckline 3mm ummantelter Draht,
Tugline 6mm PP
4. Verbindung von Segmenten
Zentralleine
Außer massiven Karabinern gibt es nur eine vernünftige Lösung zwei
Segmente miteinander zu verschlaufen, die auch nach Belastung wieder
gelöst werden können.
Verbinden eines 2-er Segmentes
Tug und Neckleinen werden entweder direkt eingespleißt (siehe Kap. Spleißen)
oder ebenfalls eingeschlauft. Da hier das o.g. System nicht funktioniert
muß man sich folgendermaßen behelfen:
Einschlaufen
von Tug- und Neckleine
Die Zugbelastung ist bei diesen Leinen nicht so groß, daher lassen sie sich trotzdem
wieder problemlos lösen.
5. Befestigungen
Um die Hunde in der Zugleine zu befestigen gibt es folgende Möglichkeiten:
Karabiner
Heute am gebräuchlichsten. Bronze wird Stahl vorgezogen, da sie weniger
schnell vereisen.
Für Tugleinen verwendet man 80mm, für die Neckleinen 70mm (öfters
aber auch 80mm).
Auf die Gefahr bei Stahlseilen wird oben bereits hingewiesen.
Die Karabiner werden entweder direkt eingespleißt oder bei Wechselsystemen
folgendermaßen eingeschlauft:
Einschlaufen von Karabinern
Toggels
Übliche Methode vor der Erfindung der Karabiner, vereist nicht, ist
leicht selbst herzustellen und billig. Die Scheibe besteht aus Holz, Kunststoff
oder Horn.
Schlaufen
Teilweise heute noch übliche Methode, die Neckleine zu befestigen.
Auch sie kommt ohne Karabiner aus. Dabei wird die Neckleine in einer
großen Schlaufe gefertigt, diese zuerst durch den Halsbandring und
dann über den Kopf gelegt. Das Problem liegt im verzögerten Lösen
in Notfällen.
6. Einstellung der Zugleine
Bei optimaler Einstellung weist die Neckleine im Winkel von etwa 80°
von der Zentralleine zum Hund zurück. Dies verringert die Gefahr des
Darübersteigens mit der Vorderhand, eine Verwicklung, aus der sich
ein Hund nur schwer selbst befreien kann. Es wurden auch teilweise
noch spitzere Winkel verwendet, doch muß dann hierzu Neckleine und
Zentralleine verlängert werden. Auf keinem Fall darf die Neckleine
nach vorne weisen!
Anpassungen werden am besten über die Geschirrschlaufen vorgenommen,
um sich die Freiheit von Positionswechseln zu erhalten (Tugleinenlänge
konstant).
7. Das Aufnehmen der Zugleine
Man kann die Leine einfach zusammenknäueln und ins Auto schmeißen,
besser sind schon Kisten. Doch wer schon mal Leinen sortiert hat,
wird sich bemühen diese so aufzunehmen, daß sie schnell und problemlos
wieder ausgelegt werden können. Hierzu fädelt man die Karabiner der
Reihe nach auf einen Ring (käuflich) oder noch einfacher, man benutzt
die Leadneckleine.
Aufnehmen von Zugleinen
Die Leinen lassen sich damit auch gleichzeitig zur Lagerung aufhängen, am besten
an einen luftigen, schattigen Ort.
8. Erstellung von Zugleinen
Mittlerweile können Zugleinen in allen Variationen gekauft werden.
Allerdings sollte man dabei auf das schon angesprochene Problem der
Geschirrlänge achten.
Sicherlich spart man sich eine Menge Arbeit und bei Stahlzugleinen
bleibt man i.d.R. sowieso auf käufliche Ware angewiesen, da die Anschaffung
der Werkzeuge sehr teuer ist.
Für jeden der seine Zugleinen selbst herstellen möchte, nachfolgend
eine Spleißanleitung.
Das Spleißen von Zugleinen
Spleißen ist kein Hexenwerk und sollte eigentlich zu den Grundkenntnissen
eines jeden Mushers gehören. Der Aufwand für das Werkzeug ist gering
(ca. 20,- bis 40,- €), die Gestehungskosten für die Meterware Seil
liegt bei 0,80 bis 3,- € pro Meter.
Benötigtes
Material:
Für ein Teamsegment benötigt man folgendes Material:
- 3m Zentralleine mit 10mm Ø
- 6m Neck und Tugleine mit 6mm Ø
- 1 Set Spleißahlen (bevorzugt Metall)
- Schere
- Meterstab
- Feuerzeug
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Schneiden der Seile
Nach dem Ablängen unbedingt Enden mit dem Feuerzeug verschmelzen,
da sonst die Gefahr besteht, daß sich das Ende aufzwirlt (Achtung
auf die Finger!).
Besser sind natürlich spezielle Schmelzschneider, die aber sehr teuer
sind (über 50,- €).
Spleißtechnik
Ich beschreibe hier zwei mögliche Techniken um Schlaufen zu spleißen
(natürlich gibt es mehr), die einfach und sicher gegen selbstständiges
lösen sind.
1.Schritt
Dieser ist bei beiden Methoden gleich:
Man steckt ein Seilende in die passende Spleißahle und führt diese
an der vorher ermittelten Stelle durch das Seil. Anschließend die
gewünschte Schlaufenlänge einstellen.
Einspleißen
eines Seilendes
2.Schritt
Jetzt muß das herausragende Ende am zurückrutschen gehindert werden.
a) Beide Seilenden sind verfügbar (sicherster Spleißknoten):
Zweites Seilende durch Seilfortsatz stecken.
Sichern
der Schlaufe
b) Nur ein Seilende ist verfügbar, weil am anderen z.B. ein Schlitten
hängt o.ä.(Spleißknoten kann sich lösen, wenn Rest nicht verarbeitet
wird ):
Mit ersten Seilende oberhalb der Einstichstelle durch beide Leinen
zurückfahren.
Spleißen mit nur einem Seilende
3.Schritt
Jetzt wieder gemeinsam: Seilenden verarbeiten.
Dazu wird der Rest in das Innere des hohlgeflochtenen Seiles gesteckt.
Knoten a)
Knoten b)
Verarbeiten des Seilendes
4.Schritt
a) Wechselsystem:
Nachdem sämtliche Zentral-, Tug- und Neckleinen gefertigt sind, fügt
man sie mit einfachen Schlaufknoten zusammen.
Komplett eingeschlauftes 2er-Segment
b)traditionelles System:
Natürlich kann man Tug- und Neckleinen auch direkt einspleißen. Man
benötigt dann nur je eine, dafür doppelt solange Leine.
Direkteinspleißen der Tug/Neckleine
Warum spleißen und nicht knoten?
Unabhängig von der schöneren Form der gespleißten Verbindungen, erhalten
diese nahezu die ursprüngliche Festigkeit des Seiles. Knoten dagegen
vermindern die Reißfestigkeit des Seiles je nach Knüpfart auf 40 -
60 % der Ausgangsfestigkeit! Zuviel um damit noch sicher unterwegs
sein zu können.
9. Literatur
- Mushing, Thomas Gut
- Speed Mushing Manual, J.Welch
- Dog Driver, J.Collins
- Mush, B.Levorsen
- Sleddog in 20 lezzioni,Katchikian
- Mushing 9`93
- Mushing 5`95
© by Waldschrat, Juni 1995, Juli 2015
10. Info, Verkauf und Reparatur:
Waldschrat`s Adventure Company
Thomas Gut
Flanitzmühle 9
94258 Frauenau
Tel.: 09926/731
Fax.: 09926/8204
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www.waldschrat-adventure.de
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