ESDRA Jugendcamp 2001

Jugend für Demokratie und Toleranz und gegen Gewalt

Stehend von links nach rechts:
Julia Rieß, Melanie Büttner, Sabrina Erickson, Michael Erickson, Marlene Wetzel, Ruben Salomon, Franziska Rottmeier, Alfred Immerz, Franziska Sontheim, Marcus Meuser, Hans Duschl, Manuel Pöffel
Sitzend von links
Thomas Gut, Manuel Rieß, Ramona Raber, Elena Rudolf

Anfahrtstag, So. 5.8.01
Nach fünf Stunden Zugfahrt, einer ziemlich amüsanten Nacht auf dem Balkon und weiteren vier Stunden Wohnmobilfahrt kommen Rambo (Ramona, aber so will sie nicht genannt werden) und ich auf Waldschrat’s Huskyhof an. Rambo habe ich ebenfalls letzte Ostern bei Thomas Gut kennen gelernt und wir sind ziemlich dicke Freunde geworden.
Melli, Bina und ihr Bruder Michi, die ich ebenfalls bei besagter Person das erste Mal getroffen habe, rennen uns schon entgegen. Nach und nach trudeln die anderen ein: Marlene, Elena und Franziska Nr. 2, Manuel, Hans, Marcus, Julia, Ruben, Manuel Nr. 2 und natürlich Ali Immerz.
Den ersten Abend verbringen wir mit gegenseitigem Kennenlernen, Hunde knuddeln und Flaschen drehen.
Es wird ziemlich spät (ist ja auch klar, bei 14 durchgeknallten Huskyfans) bis sich endlich alle in ihre „Kojen“ verkrochen haben. Manuel, Ruben und Marlene zelten, während Rambo und ich uns auf Vinzent’s Hundehütte einquartierten (das haben wir schon im Ostercamp ausprobiert, bei Schnee allerdings).

Ruben und Manuel im Hundehüttenbiwak

Tag 1, Mo. 6.8.01
Eine herrlich im Hundezwinger durchpennte Nacht! Morgens um 5:00 Uhr, wache ich auf und kann mich erst mal bis kurz vor 8:00 Uhr auf dem blanken Holzdach lümmeln, weil’s dann erst Frühstück gibt.
Nachdem wir zusammen die Hunde gewässert und die Zwinger gesäubert haben, führt Thomas uns in den Umgang mit Trainingswagen und Schlitten ein.
Später spleißt sich jeder unter Ali’s Anleitung eine Führleine, was die Zeit bis zum Mittagessen verkürzt.

Nachmittags geht’s zum Flüßchen Regen, bzw. „Kleinem Regen“. Dort veranstaltet Thomas einige interessante Outdoor-Spiele, und Ruben nimmt noch glatt ein Vollbad! Barfuß durch den Wald „krebsen“ läßt einen auf richtigen Waldschrat-Geschmack kommen. Heimkommen, Hunde füttern, Flaschen drehen - das übliche! Was dann allerdings nicht mehr witzig war, ist, daß ich spät Abends ziemliche Kopfschmerzen und auch Fieber bekam.
Hielt mich trotzdem nicht davon ab, wieder bei den geliebten Hunden zu pennen!

Tag 2, Di. 7.8.01
Erst um 7:45 Uhr, ziemlich spät für mich, wache ich ohne Kopfschmerzen auf! Was eine Nacht im Hundezwinger doch ausmachen kann......
Morgendliche Raubtierfütterung , Hunde wässern und Scheiße kratzen, laufen im typischen waldschrätischem Schema ab.

Um 09:30Uhr ist Abfahrt.
Das Ziel: Ein Kanuverleih am Regen in Kötzting. Die nächsten fünf Stunden verbringen wir mit Paddeln und sachgemäßen Überwinden der Stromschnellen.
Bilanz: Markus, Hans und Manuel Nr. 2 sind die ersten, die sprichwörtlich „baden gehen“, denn ihr Kanu kippt in einer Stromschnelle um. Etwas später will Julia, die mit Melli in einem Kanu sitzt, aussteigen und „platsch“, die Beiden liegen im Regen. Nach der Brotzeit beim Einsteigen das selbe Malheur: Platsch, Melli und Julia tummeln sich wieder im Wasser.
Applaus!! Naß die einen, müde und zufrieden die anderen, treten wir die einstündige Heimfahrt zum Huskyhof an. Dann das obligatorische Lachssuppenfüttern. Ich muß währenddessen das Lagerfeuer anmachen, da sich unsere Jungs mal wieder etwas dämlich anstellen. Dann werden Schnitzel gegrillt. Die sind vielleicht lecker, aber danach stinke ich gründlich nach Rauch! Ach, und dann gibt es da noch eine Ballade an Waldschrat, die Rambo während der Kanufahrt gedichtet hat.

In den Fluten des Regenriver
zieht ein Bootszug leise dahin
und ich bin ja so glücklich und zufrieden,
daß auch ich beim Waldschrat bin.

Bin im Süden von Deutschland geboren
mit den Hunden, da kenn ich mich aus,
seht dort drüben am Waldesrand
dort stehet der ruhige Huskyhof.

Wenn am Abend die Feuer entflammen,
dann schlägt höher dem Musher sein Herz
und er träumt von vergangenen Rennen
und von Siegen und „Brotzeit“ und Glück.

Wenn ich einmal muß mushen ins Jenseits,
wenn gekommen mein letzter Tag,
dann grabt mir ihr Musher als Letztes
in dem ruhigen Alaska mein Grab.

(gesungen nach der Melodie von „An den Ufern des Mexico Rivers“)

Die Nacht ist wie üblich - Hundezwinger. Diesmal bekommen wir noch Besuch.
Elena und Franziska Nr. 2 haben sich bei Seppi und Tscharli einquartiert, während Rambo sich schon vergangene Nacht zu Blasius verkroch.

Tag 3, Mi. 8.8.01

Wie üblich aufwachen, zum Haus latschen und Frühstücken, daran ändert sich auch heute nichts.
Nachdem die Herren und Damen des Camps endlich ihre Augen, auch ohne unter die Lieder geklemmte Streichhölzer aufhalten, geht es weiter mit Hunde wässern, Zwinger säubern und danach Klickertraining.
Rambo als Trainerin hetzt mich doch glatt als „Hündchen“ unter den Hundeanhänger, quer über angeblich nicht vorhandene Brennnesseln....., Grrrr!!!

Später, nach dem Mittagessen, bricht plötzlich der „Bauwahn“ aus. Die Jungs basteln an einer Rutsche und einem beschädigtem Holzhaus herum, während Franziska Nr. 2, Elena, Marlene und ich Fonses kaputte Hundehütte reparieren.

Pünktlich brechen wir dann zur Unterwasserstation in Furth im Wald auf. Ein ziemlich lustiger Kerl, der Uli, führt uns quer durch das interessante Wildgebiet-Fleckchen. Bio-Crashkurs pur! Hans wird sogar von einem Flußkrebs, der ebenfalls Hansi heißt, in den Finger gezwickt!
Nach einiger Zeit ohne Führung und dem „Abtauchen“ in die Unterwasserstation (ein Raum mit Glasscheiben am Grund des Tümpels ) fahren wir wieder heimwärts.
Dann werden die bekannten Striezel angefertigt, allerdings erst nachdem die Hunde ihre Mahlzeit bekommen haben (klar, die gehen natürlich vor). Die Freude ist groß, als die waldschrätige Spezialität wieder aufgefrischt wird.
Am Lagerfeuer wird noch ein wenig gequasselt, dann ziehen wir ab ins Lager zu den anderen. während unten sich noch einige Videos anschauen. Irgendwann verziehen wir uns in den Hundezwinger, um die restliche Nacht noch Schlaf zu finden

Tag 4, Do. 9.8.01
Aufstehen, Frühstücken, Wässern, Scheiße kratzen - bla bla bla. Heute ist Klettern an der Reihe! Wir fahren knapp zwei Stunden (immer dieses Herumgegurke, wo es allen schlecht wird - na ja, Melli, Julia, Rambo, Franziska Nr. 2 Manuel Nr. 2, Elena und ich fahren immer bei Ali in seiner 14 Jahre alten Schrottbüchse mit) bis irgendwo hinter Passau an den Inn.
Dort geht es dann darum, einen fast senkrechten Granitfelsen hinauf zu klettern. Theorie, Praxis und Spaß lautet das Motto. Und das macht es auch, trotz einiger ziemlich kniffliger Routen, an der nicht wenige fast verzweifeln.
Aber, von einigen aufgeschürften Knien und blauen Flecken an den Schienbeinen abgesehen, gab es keine Unfälle wie bei der Kanufahrt.
Dann das High-light des Tages, von den schmackhaften „Kraiwacker“ mal abgesehen: Dog-cart-ralley.
Einer sitzt vorne drinnen, der Jockey und ein anderer schiebt. Endlich geht das Team „Pisspottverein“ gegen „Frauenpower“ an den Start. Beim ersten Rennen gewinnen die Jungs, bei der Revanche wir Mädels und nach der dritten Runde steht es 2:1 für die Herren...baah!
Bei der Einzelwertung, drei Runden im Hof, erzielt Rambo Shoemaker mit 25 Sekunden den absoluten Rekord in der Herren- und Damenwertung - ein dreifaches Hurra!!!

Tag 5, Fr.10.8.01
Der letzte volle Tag.... und es regnet wie aus Eimern. Darum dürfen heute mal Hans, Julia, Ruben, Michi, Melli und Marcus wässern und Scheiße kratzen (haben es eh noch gar nicht gemacht).
Ali frönt das Motto des Camps, „Jugend für Demokratie und Toleranz, gegen Gewalt“ und bringt uns mit Gruppenarbeiten über die Ursachen, Wirkungen und Verhinderungen auf den neusten Stand. Echt interessant!
Mittagessen, dann etwas ganz exklusives:
Goldwaschen am „Kleinen Regen“. Bina findet sogar ein Nugget im Flüßchen, währenddessen wir uns mit präparierten Sandsäcken begnügen dürfen. Aber echt lustig!
Der relativ kurze Heimweg durch das benachbarte Wäldchen ist leicht zu überwinden. Angekommen machen sich Rambo, Hans und Manuel Nr. 2 an das Abendessen, Spaghetti!
Dickes Lob, war echt lecker!!! Noch bis Mitternacht plage ich mich mit diesem Bericht ab, aber dann geht’s endlich in den ersehnten Zwinger.
Tag der Abfahrt, Sa. 11.8.01
Marlene, Ruben und Manuel, die uns die Nacht über Gesellschaft leisteten, haben die Nacht gut überstanden. Beim Frühstück fehlt die halbe Mannschaft. Die müden Krieger tapsen erst nach und nach ein.
Das Packen ist ziemlich turbulent. Bina und Hans bekommen nichts auf die Reihe. Ich schreibe noch schnell meinen Bericht zu Ende und dann geht’s heimwärts.

Good mushing an Team Waldschrat und die ganzen „vereinigten Hunde“ der BRD und Kollegen im Ausland!

Franziska Rottmaier

PS: Das fünfte Mal bei Waldschrat, und immer noch der gleiche Spaß!....und es die ganzen Tage, ohne einmal Schuhe anzuziehen, ausgehalten.